Dadurch steigt auch das Interesse in der Bevölkerung, denn fast jeder möchte wissen, gibt es nun intelligente Außerirdische oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit das nicht nur auf der Erde Leben entstanden ist wächst von Jahr zu Jahr kontinuierlich !
Das Jahr 2024, was ist der Stand der Dinge in Sachen Exoplaneten? Die Morgendämmerung liegt hinter uns, es ist 29 Jahre her das wir Gewissheit haben, da draußen funkeln nicht nur Sterne sondern Milliarden Sonnensysteme. Langsam nähert sich uns der Vormittag, mehr und mehr Exoplaneten in der habitablen Zone werden entdeckt. Wenn die Abenddämmerung einsetzt werden wir Kontakt haben zur ersten extraterrestrischen Zivilisation.
Gibt es Exoplaneten die eine hochtechnisierte Zivilisation hervorgebracht haben oder sind wir Menschen doch die einzigen im Universum.
Für die Existenz von intelligentem Leben außerhalb der Erde werden insbesondere die Tatsachen angeführt, dass es allein in der Milchstraße zwischen 200 und 400 Milliarden Sterne gibt und diese wiederum nur eine von mehr als 100 Milliarden Galaxien ist. Die Wahrscheinlichkeit der Existenz solchen Lebens wird seit 1961 mit der Drake-Gleichung abgeschätzt. Allerdings sind viele der in der Drake-Gleichung genutzten Faktoren umstritten. Auch über die Frage, inwiefern das theoretische Ergebnis der Drake-Gleichung praktische Relevanz hat oder wie es überhaupt zu deuten ist, gibt es Diskussionen.
Wenn man die Betrachtung auf „intelligentes“ Leben einengt, ist zu berücksichtigen, dass es unbekannt ist, ob das Leben in einer „typischen“ Biosphäre durch die Evolution zwangsläufig früher oder später auch intelligente Lebensformen hervorbringt, oder ob es nur in sehr seltenen Fällen zu solchen kommt. Auch können intelligente Lebensformen wohl wieder aussterben, sodass ihr durchschnittliches „Zeitfenster“, gemessen an den Jahrmilliarden umfassenden Zeiträumen der Lebensentwicklung auf Planeten, möglicherweise nur sehr kurz ist.
Eine weitere Überlegung betrifft die mögliche Ausbreitung von Leben auf fremden Planeten. Falls technologisch fortgeschrittene Lebensformen zu interstellarer Kolonisation fähig wären und zudem ihre Zivilisation über Jahrmillionen aufrechterhalten könnten, könnte die gesamte Galaxis innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die Tatsache, dass sich bis heute keine Anzeichen dafür finden, wird auch als Fermi-Paradoxon bezeichnet. Einige der Gründe sind die begrenzte habitable Zone in der Umgebung einer Sonne wie auch die nach Włodzisław Duch sehr begrenzte Anzahl von für komplexe Systeme wie Leben verwendbaren chemischen Elementen, was auch das Argument des Kohlenstoffchauvinismus entkräftet. Der Rare-Earth-Hypothese zufolge ist das Fermi-Paradoxon keineswegs paradox. Die Entstehung und die seit Milliarden Jahren nachgewiesene kontinuierliche Entwicklung von komplexen vielzelligen Lebewesen auf der Erde sei nur einer vergleichsweise unwahrscheinlichen Konstellation vor allem astrophysikalischer und geologischer Bedingungen geschuldet.
Die Suche nach Leben im Weltall sollte sich zunächst auf Spuren von Wasser und Sauerstoff in den Atmosphären ferner Planeten konzentrieren. Das schließen die US-Forscher Timothy Brandt und David Spiegel vom Institute for Advanced Study in Princeton (US-Staat New Jersey) aus einer Modellrechnung zu möglichen Lebensspuren auf anderen Planeten.
Die vielversprechendsten Kandidaten könnten dann gesondert auf Spuren von Chlorophyll untersucht werden, das allerdings mit heutigen Instrumenten nur schwer nachzuweisen sei, schreiben die beiden Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.
Die Suche nach einem belebten Zwilling der Erde ist eines der zentralen Motive bei der Entwicklung neuer, leistungsfähiger Weltraumteleskope. Denn obwohl bereits tausende sogenannte Exoplaneten außerhalb unseres Sonnensystems gefunden wurden, lässt sich mit heutigen Teleskopen nicht verlässlich prüfen, ob einer davon womöglich belebt ist. Hinweise darauf könnte eine Untersuchung der Exoplaneten-Atmosphäre liefern. Das stellt wegen der gigantischen Entfernungen im All jedoch große Herausforderungen an Teleskope.
Eine unverzichtbare Zutat für Leben, wie wir es kennen, ist Wasser. Deshalb interessieren sich Astronomen heute schon besonders für jene Exoplaneten, auf denen Temperaturen herrschen, bei denen Wasser flüssig ist.
Der Bereich um einen Stern mit passenden Temperaturen wird daher auch die habitable (bewohnbare) Zone genannt. Es sind bereits mehrere Exoplaneten bekannt, die ihren Stern in dieser Zone umkreisen. Das heißt allerdings nicht unbedingt, dass es auf ihnen tatsächlich Wasser gibt.
Spiegel und Brandt entwickelten anhand der Erde ein einfaches Atmosphärenmodell eines belebten Planeten. Wasser ist in seiner Atmosphäre demnach noch am leichtesten zu entdecken, stellen die Forscher fest.
Ein Weltraumteleskop muss dazu eine Trennschärfe von mindestens 40 besitzen, also etwa bei einer Wellenlänge von 800 Nanometern (rotes Licht) noch in Wellenlängenabschnitten von 20 Nanometern Breite Helligkeitsunterschiede in dem Licht eines fernen Planeten erkennen können. Das ist mit heutiger Technik machbar. Für den Nachweis von Sauerstoff, ebenfalls ein Schlüsselindiz für Leben, wie wir es kennen, muss die Trennschärfe mit einem Wert von 150 allerdings fast vier Mal besser sein.
Wasser und Sauerstoff kann es aber auch auf unbelebten Planeten geben. Ein eindeutiger Nachweis von Leben wäre die Signatur des grünen Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll auf einem Exoplaneten. Dazu müsste das Chlorophyll-Signal jedoch rund sechs Mal stärker sein als das Sauerstoff-Signal, um es mit einem Teleskop derselben Empfindlichkeit entdecken zu können.
Das erscheint den Autoren nur dann möglich, falls ein Planet eine vollkommen wolkenfreie Atmosphäre besitzt oder bei leichter Bewölkung mindestens rund ein Drittel seiner Oberfläche mit grüner Vegetation bedeckt ist – das wäre deutlich mehr als bei der Erde.
Angesichts der technologischen Schwierigkeiten, die sich anhand ihrer Modellrechnungen zeigen, schlagen die Forscher eine Drei-Stufen-Strategie vor: Künftige Weltraumteleskope sollten zunächst nach Wasser und Sauerstoff in den Atmosphären von Exoplaneten suchen.
Für beide Untersuchungen sollten möglichst optimierte Spezialinstrumente entwickelt werden. Bei den vielversprechendsten Kandidaten könnte sich dann die Suche nach der Signatur von Chlorophyll im Licht des Exoplaneten lohnen, meinen Brandt und Spiegel.
Bereits seit Jahrzehnten suchen Forscher nach außerirdischem Leben, indem sie mit Radioteleskopen hinein ins All lauschen. Sollten dort Außerirdische Zivilisationen aufgebaut haben, so sollten sie – wie die Menschheit – sich durch eine Vielzahl von elektromagnetischen Signalen verraten.
Doch beim sogenannte Seti-Forschungsprogramm ("Search for Extraterrestrial Intelligence") konnten bislang keine Funksignale aus fernen Welten aufgespürt werden. Hatte zunächst die US-Weltraumbehörde Nasa noch die Seti-Projekte finanziert, stieg sie in den 90er-Jahren aus dem Projekt aus. Seitdem mussten die Seti-Forscher mit Spendengelder auskommen.
Nun fördert jedoch in den USA die Templeton Stiftung einen neuen Ansatz des amerikanischen Wissenschaftlers Geoffrey Marcy. Er geht davon aus, dass sich außerirdische Zivilisationen in jedem Fall durch ihre Wärmeproduktion verraten müssten. Mit im Weltraum stationierten Infrarotteleskopen sollte sich die Wärmestrahlung der Außerirdischen nachweisen lassen, auch wenn sie aus irgendeinem Grund keine Lust haben, uns Radiosignale zu schicken.
Der Jupitermond Europa steht schon seit Langem im Fokus astronomischer Forschung: Der Mond ist etwas kleiner als der Erdmond und vollständig von Eis bedeckt. Unter dem Eispanzer vermuten Wissenschaftler einen bis zu 100 Kilometer tiefen Ozean, der mehr Wasser enthält als alle irdischen Meere zusammen. Flüssiges Wasser wird generell als Grundvoraussetzung für Leben – zumindest Leben, wie man es auf der Erde kennt – erachtet.
Im Dezember 2013 entdeckten Forscher vom Southwest Research Institute in den USA einen weiteren Beleg für diese These: Sie wiesen mithilfe des "Hubble"-Weltraumteleskops erstmals Fontänen von Wasserdampf auf Europa nach. Flüssiges Wasser kann sich bei den eisigen Temperaturen an der Oberfläche nicht halten.
Den Wissenschaftlern zufolge wird durch die Fontänen Material von Europa in die Höhe geworfen, wodurch weitere Untersuchungen des Jupitermondes und seiner Bestandteile künftig leichter möglich sein werden.
Die Wasserfontänen waren allerdings nur dann zu sehen, wenn Europa sich auf seiner Umlaufbahn am weitesten von Jupiter entfernt befand. Europas Bahn um den größten Planeten des Sonnensystems ist nicht ganz kreisförmig, sondern leicht elliptisch.
Wenn die Entfernung Europas von Jupiter am größten ist, werden den Forschern zufolge durch die Gezeitenkräfte riesige Spalten in Europas Eisoberfläche auseinandergezogen – wodurch vermutlich der Wasserdampf entweichen kann.
Ähnliche Fontänen aus Wasserdampf hatte die Raumsonde "Cassini" im Jahr 2005 bereits auf dem Saturnmond Enceladus entdeckt. Auch dort variiert die Aktivität der Fontänen ähnlich derer auf Europa während eines Umlaufs des Mondes um seinen Mutterplaneten.
Einer der sonnennächsten Sterne dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit lebensfreundliche Planeten beherbergen. Zu diesem Schluss kommt eine amerikanische Astronomin nach Computersimulationen der Planetenbildung um Alpha Centauri B. Bei gut 40 Prozent der im Modell entstandenen Planeten handelte es sich um Welten vom Kaliber der Erde mit “lebensfreundlichen” Bedingungen.
Bild: NASA/JPL/Space Science Institute
Im Verein mit der großen Nähe, dem hohen Gehalt schwerer Elemente und dem gutmütigen Verhalten von Alpha Centauri B, rechtfertigten die neuen Resultate ausführliche Beobachtungen, so Javiera Guedes von der University of California in Santa Cruz. Der gleichen Ansicht ist auch ihr Doktorvater Gregory Laughlin: “Ich denke, dass es dort Planeten gibt und dass es sich lohnt, danach zu suchen.”
Alpha Centauri B ist etwa 4,3 Lichtjahre von der Sonne entfernt und bildet – zusammen mit einem ebenfalls sonnenähnlichen Partner – ein Doppelsternsystem. Guedes und Kollegen ahmten dieses System im Computer nach. Dabei umgaben sie den Stern mit einer Scheibe, die im Abstand zwischen 1 und 3,5 Erdbahnradien bis zu 900 mondgroße Gesteinsbrocken enthielt. Dann verfolgten sie über 200 Millionen Jahre die Entwicklung dieser Protoplaneten.
Bei allen acht Simulationen wurde zunächst ein großer Teil der Masse ins All katapultiert oder stürzte in Alpha Centauri B. Die übrigen Brocken vereinten sich jedoch zu 1 bis 4 Planeten, von denen mindestens einer das 1- bis 2-Fache der Erdmasse besaß. Von diesen Welten umkreisten 42 Prozent den Stern in einem Abstand, der die Existenz von flüssigem Wasser erlauben würde, berichtet die Gruppe demnächst im “Astrophysical Journal”.
Solche Planeten würden Alpha Centauri B durch ihren Schwerkraftzug in leichtes Taumeln versetzen. Guedes und Kollegen gehen davon aus, dass die resultierende Dopplerverschiebung im Lichtspektrum des Sterns mit heute verfügbaren Teleskopen nachweisbar wäre. Voraussetzung dafür seien regelmäßige Beobachtungen.
Forschung: Javiera M. Guedes und Gregory Laughling, Department of Astronomy and Astrophysics, University of California at Santa Cruz; Debra A. Fisher, Department of Physics and Astronomy, San Francisco State University; und andere
Zur Veröffentlichung akzeptiert von Astrophysical Journal; Preprint arXiv:0802.3482