Dieses Bild der Woche zeigt die weit entferne Galaxie PJ0116-24, eine sogenannte Hyper Luminous Infrared Galaxy (HyLIRG). HyLIRGs sind unglaublich helle Galaxien, die durch eine extrem starke Sternentstehungsphase aufleuchten. Doch was ist der Auslöser dafür?
Frühere Studien legten nahe, dass solche extremen Galaxien durch die Verschmelzung mit anderen entstehen. Man nimmt an, dass solche Kollisionen von Galaxien dichte Gasregionen schaffen, in denen eine äußerst intensive Sternentstehung ausgelöst wird. Doch auch isolierte Galaxien könnten allein durch innere Prozesse zu HyLIRGs werden, wenn das zur Sternentstehung benötigte Gas schnell ins Zentrum der Galaxie gelenkt wird.
In einer neuen Arbeit unter der Leitung von Daizhong Liu (Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik) wurden Beobachtungen des Very Large Telescope (VLT) der ESO und des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) kombiniert, um den Gasfluss in PJ0116-24 zu untersuchen. ALMA erfasst kaltes Gas, hier in blau, während das VLT mit seinem neuen Enhanced Resolution Imager and Spectrograph (ERIS) warmes Gas erkennt, hier in rot. Dank dieser detaillierten Beobachtungen entdeckte das Team, dass das Gas in dieser extremen Galaxie in geordneter Weise rotiert und nicht so chaotisch, wie man nach einer galaktischen Kollision erwarten würde – ein überraschendes Ergebnis! Dies zeigt in überzeugender Weise, dass es nicht immer einer Kollision bedarf, damit eine Galaxie zu einer HyLIRG wird.
PJ0116-24 ist so weit entfernt, dass ihr Licht etwa 10 Milliarden Jahre brauchte, um uns zu erreichen. Glücklicherweise wirkt eine Galaxie im Vordergrund (hier nicht abgebildet) wie eine Gravitationslinse, die das Licht von PJ0116-24 hinter sich zu dem hier sichtbaren Einsteinring verbiegt und vergrößert. Diese genaue kosmische Ausrichtung bietet die Gelegenheit, sehr weit entfernte Objekte "heranzuzoomen" und sie in einem Detailgrad zu untersuchen, der sonst nur sehr schwer zu erreichen wäre.
Etwas seltsames passiert gerade in NGC 1386, einer Spiralgalaxie, die sich 53 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Eridanus befindet. Dieses Bild der Woche kombiniert Daten des VLT Survey Telescope (VST), das am Paranal-Observatorium der ESO in Chile steht, und des Atacama Large Millimetre/Submillimetre Array (ALMA), das von der ESO und ihren internationalen Partnern betrieben wird. Als man die zentralen Regionen dieser Galaxie untersuchte, stellte man fest, dass sich dort neue Sterne bildeten – wenn auch auf besondere Weise.
Sterne entstehen oft in Sternhaufen – Gruppen von Tausenden Sternen, die aus massereichen molekularen Gaswolken entstehen. Der blaue Ring im Zentrum dieser Galaxie ist voller Sternhaufen mit jungen Sternen, wie das VST zeigt. Eine neue Studie unter der Leitung von Almudena Prieto, einer Astronomin am Instituto de Astrofísica de Canarias in Spanien, nutzte Daten des Very Large Telescope (VLT) der ESO und des Hubble-Weltraumteleskops der NASA/ESA, um diesen Ring genauer zu untersuchen. Die Daten zeigen, dass sich all diese Sternhaufen vor 4 Millionen Jahren fast gleichzeitig gebildet haben. Es ist das erste Mal, dass eine solche synchronisierte Sternentstehung in einer Galaxie beobachtet wurde, die hauptsächlich aus alten Sternen besteht.
In derselben Studie wurden mithilfe von ALMA noch weitere Geheimnisse dieser Galaxie gelüftet. Auf diesem Bild sind eine Vielzahl von Gaswolken als goldener Ring dargestellt, die kurz davor stehen, eine zweite Gruppe junger Sterne zu bilden. Bis diese geboren werden, müssen wir jedoch noch 5 Millionen Jahre warten. Auch wenn NGC 1386 schon alt ist, verjüngt sie sich immer wieder.
Dieses Bild zeigt die Zentralregion der Spiralgalaxie NGC 1386, aufgenommen mit dem Atacama Large Millimetre/Submillimetre Array (ALMA), das von der ESO und ihren internationalen Partnern betrieben wird. Es zeigt mehrere Gaswolken, die kurz davor stehen, neue Sterne zu bilden, in einer Galaxie, die ansonsten von alten Sternen dominiert wird.
Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie NGC 1386, aufgenommen vom VLT Survey Telescope (VST), das sich am Paranal-Observatorium der ESO in Chile befindet. Während die Sterne in dieser Galaxie größtenteils alt sind, ist der blaue Ring im Zentrum voller Sternhaufen mit jungen Sternen.
Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie NGC 1386, aufgenommen vom VLT Survey Telescope (VST), das sich am Paranal-Observatorium der ESO in Chile befindet, und dem Atacama Large Millimetre/Submillimetre Array (ALMA), das von der ESO und ihren internationalen Partnern betrieben wird.
Das VST-Bild zeigt die gesamte Galaxie im sichtbaren Licht und verdeutlicht, wie die Sterne darin verteilt sind. Während die Sterne in dieser Galaxie größtenteils alt sind, ist der blaue Ring im Zentrum voller Sternhaufen mit jungen Sternen.
Das ALMA-Bild, das in goldenen Farben dargestellt ist, markiert die Position mehrerer Gaswolken, die kurz davor stehen, neue Sterne zu bilden.
Dieses Bild zeigt die Bewegung von kaltem Gas in der Galaxie REBELS-25, wie sie mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) beobachtet wurde. Blaue Farben zeigen eine Bewegung in Richtung Erde an, rote Farben eine Bewegung von der Erde weg. Dabei steht eine dunklere Färbung für eine schnellere Bewegung. In diesem Fall zeigt die Rot-Blau-Grenze des Bildes deutlich, dass sich das Objekt dreht, was REBELS-25 zur am weitesten entfernten rotierenden Scheibengalaxie macht, die je entdeckt wurde.
Dieses Bild der Galaxie REBELS-25 wurde mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) aufgenommen, einer internationalen Einrichtung, die sich unter anderem im Besitz der ESO befindet. Es zeigt, wie sich das kalte Gas in der Galaxie verteilt, und weist auf eine längliche Balkenstruktur in ihrem Zentrum hin.
Dieses Bild zeigt ein Feld aus Sternen und Galaxien, das mit der Nahinfrarotkamera von VISTA aufgenommen wurde. Darunter befindet sich REBELS-25, die am weitesten entfernte rotierende Scheibengalaxie, die je entdeckt wurde.
VISTA, das „Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy“ der ESO, befindet sich in der chilenischen Atacama-Wüste.
Dieses Bild zeigt die Galaxie REBELS-25 aus der Sicht des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), überlagert mit einem Infrarotbild anderer Sterne und Galaxien. Das Infrarotbild wurde mit dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) der ESO aufgenommen. In einer aktuellen Studie haben Forschende Hinweise darauf gefunden, dass es sich bei REBELS-25 um eine stark rotierende Scheibengalaxie handelt, die nur 700 Millionen Jahre nach dem Urknall existierte. Damit ist sie die am weitesten entfernte und früheste bekannte Milchstraßen-ähnliche Galaxie, die bisher entdeckt wurde.
Dieses Bild der Galaxie REBELS-25 wurde mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) aufgenommen, einer internationalen Einrichtung, die unter anderem der ESO gehört. Das linke Bild zeigt, wie sich das kalte Gas in der Galaxie verteilt, und weist auf eine längliche Balkenstruktur in ihrem Zentrum hin. Das rechte Bild zeigt die Bewegung des kalten Gases in der Galaxie. Blau steht für eine Bewegung in Richtung Erde und Rot für eine Bewegung von der Erde weg, wobei dunklere Farbtöne eine schnellere Bewegung anzeigen. In diesem Fall zeigt die Rot-Blau-Trennung des Bildes deutlich, dass sich das Objekt dreht, was REBELS-25 zur am weitesten entfernten rotierenden Scheibengalaxie macht, die je entdeckt wurde.
Dieses Bild der Woche zeigt die weit entferne Galaxie PJ0116-24, eine sogenannte Hyper Luminous Infrared Galaxy (HyLIRG). HyLIRGs sind unglaublich helle Galaxien, die durch eine extrem starke Sternentstehungsphase aufleuchten. Doch was ist der Auslöser dafür?
Frühere Studien legten nahe, dass solche extremen Galaxien durch die Verschmelzung mit anderen entstehen. Man nimmt an, dass solche Kollisionen von Galaxien dichte Gasregionen schaffen, in denen eine äußerst intensive Sternentstehung ausgelöst wird. Doch auch isolierte Galaxien könnten allein durch innere Prozesse zu HyLIRGs werden, wenn das zur Sternentstehung benötigte Gas schnell ins Zentrum der Galaxie gelenkt wird.
In einer neuen Arbeit unter der Leitung von Daizhong Liu (Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik) wurden Beobachtungen des Very Large Telescope (VLT) der ESO und des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) kombiniert, um den Gasfluss in PJ0116-24 zu untersuchen. ALMA erfasst kaltes Gas, hier in blau, während das VLT mit seinem neuen Enhanced Resolution Imager and Spectrograph (ERIS) warmes Gas erkennt, hier in rot. Dank dieser detaillierten Beobachtungen entdeckte das Team, dass das Gas in dieser extremen Galaxie in geordneter Weise rotiert und nicht so chaotisch, wie man nach einer galaktischen Kollision erwarten würde – ein überraschendes Ergebnis! Dies zeigt in überzeugender Weise, dass es nicht immer einer Kollision bedarf, damit eine Galaxie zu einer HyLIRG wird.
PJ0116-24 ist so weit entfernt, dass ihr Licht etwa 10 Milliarden Jahre brauchte, um uns zu erreichen. Glücklicherweise wirkt eine Galaxie im Vordergrund (hier nicht abgebildet) wie eine Gravitationslinse, die das Licht von PJ0116-24 hinter sich zu dem hier sichtbaren Einsteinring verbiegt und vergrößert. Diese genaue kosmische Ausrichtung bietet die Gelegenheit, sehr weit entfernte Objekte "heranzuzoomen" und sie in einem Detailgrad zu untersuchen, der sonst nur sehr schwer zu erreichen wäre.
Ende 2019 begann die Galaxie SDSS1335+0728 plötzlich heller als je zuvor zu leuchten und wurde als Galaxie mit einem aktiven galaktischen Kern klassifiziert, der von einem massereichen Schwarzen Loch im Kern der Galaxie angetrieben wird. Dies ist das erste Mal, dass das Erwachen eines massereichen Schwarzen Lochs in Echtzeit beobachtet wurde. Diese künstlerische Darstellung zeigt die wachsende Scheibe aus Materie, die vom Schwarzen Loch angezogen wird, während es sich von dem in seiner Umgebung vorhandenen Gas speist und die Galaxie zum Leuchten bringt.
Diese künstlerische Darstellung zeigt zwei Phasen der Entstehung einer Scheibe aus Gas und Staub um das massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie SDSS1335+0728. Der Kern dieser Galaxie leuchtete 2019 auf und wird immer heller – zum ersten Mal beobachten wir in Echtzeit, wie ein massereiches Schwarzes Loch aktiv wird.
Dieses Bild der Woche, aufgenommen mit dem Very Large Telescope der ESO, zeigt die Galaxie NGC 4383, die sich auf seltsame Weise entwickelt. Aus ihrem Kern strömt Gas mit einer schwindelerregenden Geschwindigkeit von über 200 km/s, teilweise bis zu 300 km/s. Diese mysteriöse Gaseruption hat eine einzigartige Ursache: die Sternentstehung.
Im Zentrum dieser Galaxie werden große Mengen von Sternen geboren. Die massereichsten von ihnen produzieren starke Sternwinde, verlieren dadurch im Laufe ihres Lebens an Masse und sterben schließlich in heftigen Supernovaexplosionen. Diese Sternwinde und Supernovae ziehen einen Teil des Gasreservoirs der Galaxie mit sich: Die hellen roten Fäden auf diesem Bild zeigen Wasserstoffgas, das mindestens 20.000 Lichtjahre weit von der Galaxie ausgestoßen wird. Da dieses Gas aus dem galaktischen Kern abtransportiert wird, anstatt dort zu verbleiben und für die nächste Generation von Sternen zur Verfügung zu stehen, reguliert dieser Prozess die Geschwindigkeit, mit der sich Sterne in dieser Galaxie bilden können.
Eine neue Studie unter der Leitung von Adam Watts von der University of Western Australia und dem dortigen Zweig des Internationalen Zentrums für Radioastronomie nutzte das Instrument Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am VLT, um diese faszinierende Galaxie zu untersuchen. MUSE ermöglichte es dem Team, die chemische Zusammensetzung und die Bewegung dieses riesigen stellaren Ausflusses sehr detailliert zu kartieren und so Einblicke in die Mechanismen zu gewinnen, die den dramatischen Gasstrom auf diesem Bild verursacht haben.
Screenshot of the animation in this Picture of the Week, which shows us the nearby galaxy NGC3456 in thousands of different colours or wavelengths of light, captured with ESO’s Very Large Telescope (VLT) at Paranal Observatory. Thanks to observations of more than 100 galaxies, including this one, astronomers are discovering there are properties of massive stars that could influence whether or not they end their lives in a spectacular supernova explosion.
Core collapse supernovae are the extremely energetic deaths of massive stars, those with eight times or more mass than the Sun. Aside from their sheer size, the exact properties — such as chemical makeup — of the stars that die as supernovae are poorly understood because we rarely get to see them before they explode. But, we can study the explosion sites.
A new study led by former ESO student Thallis Pessi at the Universidad Diego Portales (Chile) has done precisely that. The team analysed galaxies where supernovae have occurred, comparing the explosion sites themselves to all other regions within those galaxies. They found that the proportion of elements heavier than hydrogen or helium influences whether a supernova will happen: massive stars born out of gas with a lower abundance of these elements are more likely to explode as supernovae.
The team used data from the Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) instrument at the VLT. MUSE breaks the light coming from every location within its field of view into a rainbow or spectrum, allowing the team to map the chemical composition of these galaxies.
Link:
Es gibt mehrere Galaxien in diesem Bild der Woche, aber die faszinierendste ist wahrscheinlich die, die von vier hellblauen Punkten umgeben ist, die einer Blume mit blauen Blütenblättern gleicht. Aber sind diese Punkte wirklich echt? Ja und nein… Das Bild wurde mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen und zeigt ein sogenanntes Einsteinkreuz.
Die vier „Blütenblätter“ sind Abbilder einer weit entfernten Galaxie, die sich hinter der orangefarbenen Galaxie in der Mitte verbirgt. Etwas ganz Besonderes passiert, dass es uns möglich macht, das Licht dieses verborgenen Objekts zu sehen: Die Galaxie im Zentrum wirkt als Gravitationslinse, die das von der fernen Galaxie ausgesandte Licht um sie herum krümmt. Infolgedessen sehen wir mehrere Bilder der entfernten Galaxie, alle verzerrt und verstärkt. In der speziellen Konfiguration dieser beiden Galaxien erscheint die verborgene Galaxie gleich viermal um die zentrale „Linsengalaxie“ herum und bildet ein kreuzförmiges (oder blütenartiges) Muster, das als Einsteinkreuz bezeichnet wird. Der Gravitationslinseneffekt erlaubt uns also versteckte Galaxien zu entdecken, die für uns sonst unerreichbar wären.
Die Beobachtungen dieses Galaxienfeldes wurde mit dem Instrument Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am VLT der ESO in Chile durchgeführt. MUSE zerlegt das Licht, das von jedem einzelnen Bildpunkt kommt, in eine Art Regenbogen, genauergesagt ein Spektrum, das eine Fülle von Informationen über die Objekte liefert. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen, die in einer Forschungsarbeit von Aleksandar Cikota und seinem Team vom Gemini-Observatorium in Chile vorgestellt werden, zeigen, dass die ferne Galaxie mit hoher Geschwindigkeit Sterne bildet [1]. Da das Licht, das wir heute sehen. die Galaxie verließ, als das Universum etwa 20% seines heutigen Alters hatte, gibt ihre Untersuchung Aufschluss darüber, wie sich Galaxien im frühen Universum bildeten.
[1] Die Ausdehnung des Universums lässt weit entfernte Galaxien röter erscheinen. Die vier Bilder der entfernten Galaxie hier sehen jedoch blau aus, was auf die Anwesenheit von jungen Sternen zurückzuführen ist. Die Linsengalaxie im Zentrum ist näher an uns dran, aber sie sieht rot aus, da sie größtenteils aus alten Sternen besteht.
Es gibt mehrere Galaxien in diesem Bild der Woche, aber die faszinierendste ist wahrscheinlich die, die von vier hellblauen Punkten umgeben ist, die einer Blume mit blauen Blütenblättern gleicht. Aber sind diese Punkte wirklich echt? Ja und nein… Das Bild wurde mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen und zeigt ein sogenanntes Einsteinkreuz.
Die vier „Blütenblätter“ sind Abbilder einer weit entfernten Galaxie, die sich hinter der orangefarbenen Galaxie in der Mitte verbirgt. Etwas ganz Besonderes passiert, dass es uns möglich macht, das Licht dieses verborgenen Objekts zu sehen: Die Galaxie im Zentrum wirkt als Gravitationslinse, die das von der fernen Galaxie ausgesandte Licht um sie herum krümmt. Infolgedessen sehen wir mehrere Bilder der entfernten Galaxie, alle verzerrt und verstärkt. In der speziellen Konfiguration dieser beiden Galaxien erscheint die verborgene Galaxie gleich viermal um die zentrale „Linsengalaxie“ herum und bildet ein kreuzförmiges (oder blütenartiges) Muster, das als Einsteinkreuz bezeichnet wird. Der Gravitationslinseneffekt erlaubt uns also versteckte Galaxien zu entdecken, die für uns sonst unerreichbar wären.
Die Beobachtungen dieses Galaxienfeldes wurde mit dem Instrument Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am VLT der ESO in Chile durchgeführt. MUSE zerlegt das Licht, das von jedem einzelnen Bildpunkt kommt, in eine Art Regenbogen, genauergesagt ein Spektrum, das eine Fülle von Informationen über die Objekte liefert. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen, die in einer Forschungsarbeit von Aleksandar Cikota und seinem Team vom Gemini-Observatorium in Chile vorgestellt werden, zeigen, dass die ferne Galaxie mit hoher Geschwindigkeit Sterne bildet [1]. Da das Licht, das wir heute sehen. die Galaxie verließ, als das Universum etwa 20% seines heutigen Alters hatte, gibt ihre Untersuchung Aufschluss darüber, wie sich Galaxien im frühen Universum bildeten.
[1] Die Ausdehnung des Universums lässt weit entfernte Galaxien röter erscheinen. Die vier Bilder der entfernten Galaxie hier sehen jedoch blau aus, was auf die Anwesenheit von jungen Sternen zurückzuführen ist. Die Linsengalaxie im Zentrum ist näher an uns dran, aber sie sieht rot aus, da sie größtenteils aus alten Sternen besteht.
Dieses Bild zeigt die Ausrichtung des Magnetfelds in der weit entfernten Galaxie 9io9, die hier so zu sehen ist, wie sie aussah, als das Universum nur 20% seines heutigen Alters hatte - der bisherige Erntfernungsrekord für den Nachweis des Magnetfelds einer Galaxie. Die Beobachtungen wurden mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) durchgeführt, an dem die ESO beteiligt ist. Die Staubkörner in 9io9 sind in gewisser Weise auf das Magnetfeld der Galaxie ausgerichtet und strahlen deshalb polarisiertes Licht ab, das bedeutet die Lichtwellen schwingen nicht zufällig, sondern in einer bevorzugten Richtung. ALMA detektierte dieses Polarisationssignal, woraus Astronomen die Ausrichtung des Magnetfelds errechnen konnten, die hier als gekrümmte Linien über dem ALMA-Bild dargestellt ist.
Das polarisierte Lichtsignal, das von dem magnetisch ausgerichteten Staub in 9io9 ausgesendet wurde, war extrem schwach und machte nur ein Prozent der Gesamthelligkeit der Galaxie aus, so dass die Astronomen einen cleveren Trick der Natur nutzten, um zu diesem Ergebnis zu gelangen: Das Team profitierte von der Tatsache, dass 9io9, obwohl sie sehr weit von uns entfernt ist, durch einen Prozess verstärkt wurde, der als Gravitationslinseneffekt bezeichnet wird. Dabei erscheint das Licht einer weit entfernten Galaxie, in diesem Fall 9io9, heller und verzerrt, da es durch die Schwerkraft eines sehr großen Objekts im Vordergrund gekrümmt wird.
Dieses Infrarotbild zeigt die ferne Galaxie 9io9, die hier als rötlicher Bogen um eine nähergelegene helle Galaxiegebogen ist. Die nahegelegene Galaxie wirkt wie eine Gravitationslinse: Ihre Masse krümmt die Raumzeit um sie herum und krümmt so die Lichtstrahlen, die von 9io9 im Hintergrund kommen, in ihre verzerrte Form.
Diese Falschfarbenansicht ist das Ergebnis einer Kombination von Infrarotbildern, die mit dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) der ESO in Chile und dem Canada France Hawaii Telescope (CFHT) in den USA aufgenommen wurden.
Tauchen Sie tiefer und tiefer ein in die faszinierende Welt von NGC 4303, einer Spiralgalaxie im Sternbild Jungfrau, die etwa 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Dieses Bild kombiniert Daten, die im Radio- und im sichtbaren Wellenlängenbereich aufgenommen wurden, und hilft uns zu verstehen, wie Sterne in Galaxien entstehen.
Das hypnotisierende goldene Leuchten, das einen in das Bild hineinzieht, stammt von Wolken aus molekularem Gas, dem Rohmaterial, aus dem Sterne entstehen. Die Daten wurden mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) aufgenommen, das von der ESO und weiteren Partnern in den chilenischen Anden betrieben wird. Die bläulichen Regionen im Hintergrund hingegen wurden mit dem Instrument Multi-Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am Very Large Telescope (VLT) der ESO, ebenfalls in Chile, aufgenommen und zeigen bereits entstandene Sterne. Durch den Vergleich der Verteilung von Gas und Sternen lässt sich untersuchen, was die Geburt neuer Sterne auslöst, fördert oder behindert.
Dieses Bild ist Teil des PHANGS-Projekts (Physics at High Angular Resolution in Nearby GalaxieS), das bodengestützte und Weltraumteleskope einsetzt, um nahe gelegene Galaxien im gesamten elektromagnetischen Spektrum detailliert zu beobachten.
Die Galaxie NGC 3627, die auch die Bezeichnung Messier 66 trägt, scheint in diesem Bild der Woche Flammen aus ihren majestätischen Spiralarmen auszustoßen. Das „Feuer“ stellt in Wirklichkeit Wolken aus kaltem molekularem Gas dar, dem Baustoff, aus dem Sterne entstehen. Das Bild wurde mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile aufgenommen, an dem die ESO beteiligt ist. Die bläulichen Regionen im Hintergrund zeigen das Muster älterer, bereits ausgewachsener Sterne, die mit dem Multi-Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen wurden, das sich ebenfalls in Chile befindet.
NGC 3627 ist sich etwa 31 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt im Sternbild Löwe. Sie ist eine der vielen Galaxien, die im Rahmen des PHANGS-Projekts (Physics at High Angular Resolution in Nearby GalaxieS) beobachtet wurden. PHANGS führt hochauflösende Beobachtungen naher Galaxien mit Teleskopen durch, die in allen Farben oder Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums arbeiten. Verschiedene Wellenlängen können eine Vielzahl von Geheimnissen über eine Galaxie enthüllen, und durch ihren Vergleich kann man untersuchen, was die Geburt neuer Sterne auslöst, fördert oder behindert.
ERIS, das neueste Infrarot-Auge des Very Large Telescope am Himmel, zeigt den inneren Ring der Galaxie NGC 1097 in atemberaubendem Detail. Diese Galaxie befindet sich 45 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Fornax (Chemischer Ofen). ERIS hat den gas- und staubreichen Ring aufgenommen, der genau im Zentrum der Galaxie liegt. Die hellen Flecken im Ring sind Stern-Kinderstuben, die hier in beispiellosem Detail gezeigt werden.
Das Bild wurde mit vier verschiedenen Filtern vom hochmodernen Infrarot-Imager von ERIS aufgenommen, dem Near Infrared Camera System – kurz NIX, welches die Rolle des sehr erfolgreichen NACO-Imagers übernehmen wird. NACO nutzte ebenfalls Adaptive Optik, um die durch atmosphärische Turbulenzen verursachte Unschärfe zu korrigieren. Aber die moderneren Fähigkeiten von ERIS in Verbindung mit der Adaptive Optics Facility des VLT liefern viel schärfere Bilder. Um die Auflösung von NIX ins rechte Licht zu rücken, zeigt dieses Bild im Detail einen Teil des Himmels, der weniger als 0,03 % der Größe des Vollmonds beträgt.
ERIS, das neueste Infrarot-Auge des Very Large Telescope am Himmel, nahm dieses faszinierende Bild des inneren Rings der Galaxie NGC 1097 auf. Die Galaxie befindet sich 45 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Fornax (Chemischer Ofen). ERIS hat den gas- und staubreichen Ring aufgenommen, der sich genau im Zentrum der Galaxie befindet. Die hellen Flecken darin sind Stern-Kinderstuben, die hier in beispiellosem Detail gezeigt werden. Das Zentrum der Galaxie ist aktiv, mit einem supermassereichen schwarzen Loch, das sich von seiner Umgebung ernährt.
Das Bild wurde mit vier verschiedenen Filtern vom hochmodernen Infrarot-Imager von ERIS aufgenommen, dem Near Infrared Camera System — kurz NIX. Die Filter wurden hier durch Blau, Grün, Rot und Magenta dargestellt, wobei Letzterer die kompakten Regionen im Ring hervorhebt. Um die Auflösung von NIX ins rechte Licht zu rücken, zeigt dieses Bild detailliert einen Teil des Himmels, der weniger 0,03 % der Vollmondgröße ausmacht.
Die vier Hilfsteleskope des Paranal-Observatoriums der ESO sind in diesem Bild der Woche zu sehen, wie sie in den Nachthimmel blicken. Mit seinem dunklen und unberührten Himmel ist Paranal einer der besten Orte auf der Erde, um das Universum zu beobachten. Wie auf diesem spektakulären Bild zu sehen ist, ist die Aussicht wirklich voll von spannenden Dingen, die es zu entdecken gibt.
So zum Beispiel die beiden Wolken rechts vom Milchstraßenband, die wie ein galaktisches Feuerwerk aussehen. Dabei handelt es sich um die Magellanschen Wolken, Zwerggalaxien, die von der Schwerkraft der Milchstraße gefangen gehalten werden. In der Sprache der Mapuche im Süden Chiles heißen sie lafken, labken oder künchalabken ("die Lagunen"), aber auch rünanko ("die Wasserbrunnen"). [1]
Etwas näher am Horizont sehen wir zarte Grün- und Rottöne; aber was ist das? Es handelt sich um das sogenannte Airglow, das von Atomen und Molekülen in der Atmosphäre ausgestrahlt wird. Dies kann durch verschiedene Mechanismen geschehen, etwa durch die Wechselwirkung mit der Sonnenstrahlung oder durch chemische Reaktionen zwischen Molekülen. Das grüne Leuchten stammt von Sauerstoffatomen, während das rote Leuchten sowohl auf Sauerstoffatome als auch auf Hydroxylmoleküle zurückzuführen ist. In diesem Beitrag des ESOcast erfahren Sie mehr darüber, wie der Airglow entsteht und warum Chile ein besonders guter Ort ist, um es zu beobachten.
Endnoten
[1] Quelle: Wenumapu. Astronomía y Cosmología Mapuche, Gabriel Pozo Menares & Margarita Canio Llanquinao
In diesem Bild der Woche sehen wir die gut ausgeprägten Arme der Spiralgalaxie NGC 4254, auch bekannt als Messier 99 oder im Englischen als Coma Pinwheel. Sie wird als Spiralgalaxie bezeichnet, weil sie eine ausgeprägte Spiralform mit markanten Armen hat. Seit Charles Messier sie im 18. Jahrhundert zum ersten Mal beobachtete, hat die moderne Technologie es uns ermöglicht, Galaxien wie diese in wesentlich feinerem Detail zu beobachten.
Für dieses Bild wurden Daten mehrerer Teleskope zusammengeführt: dem Very Large Telescope (VLT) der ESO und dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO als Partner beteiligt ist. Die VLT-Daten, die in Blau- und Violetttönen dargestellt sind, wurden mit dem Instrument Multi-Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) aufgenommen, das vornehmlich die Verteilung der Sterne wiedergibt. Die ALMA-Daten – hier als Rot und Orangetöne sichtbar – stammen von kalten Gaswolken, die schließlich zu Sternen kollabieren können. Der Vergleich dieser beiden Datensätze ermöglicht ein besseres Verständnis der Sternentstehung.
Dieses Bild wurde im Rahmen der PHANGS-Durchmusterung (Physics at High Angular Resolution in Nearby GalaxieS) aufgenommen, die hochauflösende Bilder von nahen Galaxien in allen Wellenlängenbereichen des Lichts sammelt. Dadurch können die Astronomen mehr über die vielfältigen galaktischen Umgebungen in unserem Universum erfahren.
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